Hattuša war die Hauptstadt des Hethiter-Reiches. Sie liegt in der Provinz Çorum beim Dorf Boğazkale im anatolischen Hochland am Bogen des Kızılırmak nördlich der antiken Landschaft Kappadokien, etwa 170 Kilometer östlich von Ankara.1986 wurden Hattuša und das benachbarte hethitische Heiligtum Yazılıkaya als Kulturdenkmal Nr. 176 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO eingetragen. Beide Orte gehören mit der weiteren Umgebung zum türkischen Nationalpark Boğazköy-Alacahöyük.Forschungsgeschichte1834 besuchte der französische Forschungsreisende Charles Texier das zentral-anatolische Hochland und entdeckte die Ruinen der alten Hauptstadt, allerdings ohne dass er die vorgefundenen Ruinen richtig zuordnen konnte. Von der Existenz der Stätte wusste man aber aus dem Alten Testament (Genesis 23). Texier dokumentierte und skizzierte aber neben den offensichtlichen Ruinen des Stadtareals auch das nahe gelegene Felsheiligtum Yazılıkaya, das durch seine Darstellungen von Gottheiten (sog. Götterprozession) weltberühmt wurde. Nach Texier besuchten in den folgenden Jahrzehnten weitere Forschungsreisende das Stadtgebiet, darunter u.a. der Engländer William John Hamilton, der Franzose Ernest Chantre, der die ersten Photographien machte, der deutsche Architekt Carl Humann, Heinrich Barth und nochmals Humann und Otto Puchstein.